Jahresbericht 2021/2022
Nähere und ausführliche Details zur Arbeit der Österreichischen Krebshilfe Oberösterreich erhalten Sie im Jahresbericht 2021/22.
Die Österreichische Krebshilfe Oberösterreich versteht sich als Kompetenzzentrum zum Thema Krebs. Sie ist als gemeinnütziger, mildtätiger Verein beim BM für Inneres registriert. Die Krebshilfe Oberösterreich ist Teil der Konföderation der Österreichischen Krebshilfe, die aus neun Landesvereinen und einem Dachverband (gegr. 1910) besteht.
Die Östrerreichische Krebshilfe Oberösterreich wurde 1966 ins Leben gerufen und ist den Prinzipien der Gemeinnützigkeit und Überparteilichkeit verpflichtet.
Unsere für die Bevölkerung kostenlosen Leistungen werden in drei Schwerpunkten erbracht:
* Information der Bevölkerung über Maßnahmen zur Vermeidung und Früherkennung
von Krebserkrankungen
* Professionelle Hilfe und Beratung für Erkrankte und Angehörige
* Förderung der Krebsforschung im organisatorisch eigenständigen Verein zu Forschungsförderung
der Krebshilfe Oberöstereich
Sämtliche Leistungen der Österreichischen Krebshilfe stehen am Boden der anerkannten Wissenschaft.
In Oberösterreich gab es ab 1957 die Idee von Krebs-Beratungsstellen und 1966 wurde die Sektion OÖ der Österreichischen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen. In den ersten Jahren waren der Ausbau von gynäkologischen sowie Enddarm-Vorsorgeuntersuchungen die vorrangige Aufgabe. Es galt auch die oö. Kliniken mit aktuellen Diagnose- und Therapiegeräten auszustatten; so wurden zwischen 1966 und 1976 über 50 medizinische Geräte durch die Krebshilfe OÖ finanziert. Durch die 1976 durchgeführte Spendenaktion „Kampf dem Krebs“ konnten weitere Investitionen in Höhe von ÖS 11 Mio für oö. Kliniken umgesetzt werden.
Im September 1986 wurde der unabhängige Verein „Oberösterreichische Krebsgesellschaft“ gegründet, wobei weiterhin die Spitäler mit Diagnose- und Behandlungsinstrumenten ausgestatten wurden. Im Jahr 1994 wurde der Verein in die Österreichische Krebshilfe Oberösterreich umbenannt und die Betreuung von Betroffenen und die Information von Interessierten in den Mittelpunkt der Arbeit gerückt.
Die erste. Beratungsstelle wurde 1995 in Linz eröffnet, um für die konkreten Fragen und Anliegen von Patienten und Angehörigen eine Anlaufstelle zu bieten. Sehr bald war klar, dass dieses Angebot in ganz Oberösterreich hilfreich ist. So gibt es derzeit 14 Beratungsstellen in denen jährlich ca. 3.500 Patienten und Angehörige begleitet und auch sozialrechtlich unterstützt werden.
Das erste Projekt zur Information der Bevölkerung war Jahr 1994 die Hautkrebsvorsorge-Kampagne „Sonne ohne Reue“. So wurde heuer zum 10. Mal beim Kindergarten-Projekt „Sonnenfeen on Tour“ jährlich ca. 5.000 Kindern der richtige Umgang mit der Sonne spielerisch beigebracht.
Seit Anfang 1998 werden Nichtrauchvorträge den Schulen kostenlos abgehalten. In den fast 20 Jahren wurden über 1000 Schulen besucht und 2631 Vorträge gehalten – alleine 2019 es waren 64 Schulen und 153 Vorträge.
Einschulungsseminare zur Brust-Selbstuntersuchung werden ab 2004 angeboten. Dabei lernen Frauen, wie sie ihre Brust selber richtig abtasten, um frühzeitig Knoten und Veränderungen wahrzunehmen; heuer gab es 21 Seminare in ganz Oberösterreich.
Im Oktober 2006 war Linz zum ersten Mal „rosa“ – beim Pink Ribbon-Tourstopp stiegen 800 rosa Luftballons in den Himmel. Seit dem gibt es jedes Jahr einen großen Event, die letzten Male im Musiktheater, in der Bruckneruniversität oder im AEC.
Eine jährliche Wanderung mit PatientInnen wird seit 2012 organisiert. Damit soll die Wichtigkeit der Bewegung auch bei einer Krankheit unterstrichen werden.
Als weitere Angebote gibt es jährlich medizinische Jahresschwerpunkte, Telefon-Hotlines und Info-Stände bei Gesundheitsveranstaltungen in ganz OÖ. Immer wieder gibt es gemeinsame Vorsorgeschwerpunkte wie 2016 „Gesund im Leben stehen“ mit den Gesunden Gemeinden OÖ.
Im 2016 wurde das Seminarzentrum in der Harrachstraße eröffnet. Damit bietet die Krebshilfe zusätzlich zu den Beratungsgesprächen auch gemeinsames Musizieren, therapeutisches Malen und Tanzen, Entspannungstechniken, Beckenbodentrainings, aber auch Vorträge mit medizinischen und sozialrechtlichen Themen an.
Am 20. 12. 1910 wurde die Österreichische Krebsgesellschaft durch die Ärzte Hofrat Prof. Dr. Anton Freiherr von Eiselsberg, Hofrat Prof. Dr. Richard Paltauf, Hofrat Prof. Dr. Julius Hochenegg, Prof. Dr. Alexander Fraenkel, Prim. Doz. Dr. Ludwig Teleky und Dr. Josef Winter unter dem persönlichen Protektorat von Kaiser Franz Josef I. gegründet. Ursprünglich war es ein rein wissenschaftliches Gremium. Das in weiterer Folge entstandene Krebsforschungsinstitut ging in den Fünfzigern in den Besitz der Universität Wien über und wurde zum heutigen Krebsforschungsinstitut für angewandte experimentelle Onkologie.
Vieles hat sich in den letzten 100 Jahren verändert. Dank neuester Diagnosemöglichkeiten kann Krebs immer früher erkannt werden. Neueste Therapien tragen dazu bei, dass viele Krebspatienten geheilt werden können und ein deutlich längeres Leben mit entsprechender Lebensqualität haben. Eines ist leider immer noch unverändert:
Es gibt kaum eine Diagnose, die einen derartigen Schock auslöst, wie Krebs. Wir erleben es jeden Tag. Deshalb ist es so wichtig, dass es die Österreichische Krebshilfe auch heute noch gibt. Damit sie PatientInnen und Angehörigen kostenlos mit Rat und Hilfe zur Seite steht. Unsere 100jährige Geschichte gibt uns allen den Auftrag, diese wichtigen Aufgaben auch in den nächsten Jahrzehnten zu erfüllen.
Über 40 Krebshilfe Beratungsstellen stehen heute österreichweit Interessenten, PatientInnen und Angehörigen kostenlos zur Verfügung. Immer noch wird Österreichs Bevölkerung über alles informiert, was zur Früherkennung oder Vermeidung von Krebs beiträgt. Und es werden Forschungsprojekte unterstützt, die einen unmittelbaren Nutzen für die Bevölkerung haben.